Ich mache aus und gebe in jeder Situation das Beste; im persönlichen und im beruflichen Kontext. Wie beispielsweise in jüngeren Jahren beim Sport als Karateka und später als Trainer. Oder bei ALLNAV, wo ich früher Leiter Support und Service war und heute für den Bereich Service verantwortlich bin. Mein Ziel ist immer dasselbe: Das Optimum zu leisten und meinem Umfeld bestmögliche Unterstützung zu bieten. Daran hat auch mein schwerer Unfall im Jahr 2022, seit dem ich Tetraplegiker bin, nichts geändert.
Vor meinem Unfall konnte ich alles machen. Aus der Überzeugung, dass ich mein Leben auch weiterhin aus eigener Kraft meistern kann, versuche ich jetzt, mich jeden Tag zu verbessern. Die Motivation, nicht liegen zu bleiben, sondern aufzustehen, weiterzumachen und andere Lösungen zu finden, schöpfe ich aus meiner Sportlerseele und meiner persönlich sehr breiten Interessenlage. Letztere kam schon damals bei meiner Berufswahl zum Tragen: Ich habe meinen Bildungsrucksack mit der unkonventionellen Kombination eines Ingenieur- und eines Archäologiestudiums gepackt. Bestimmt haben mir meine Einstellung und mein weiter Horizont geholfen, meine nach dem Unfall komplett neue Lebenssituation anzunehmen, die mir verbliebenen Optionen auszuloten und daraus die für mich bestmöglichen auszuwählen.
Dass mir der Wiedereinstieg in den Berufsalltag gelungen ist, verdanke ich – nebst einer ausgezeichneten medizinischen Betreuung – zu einem bedeutenden Teil meinem Arbeitgeber. Nach meinem Unfall signalisierte mir ALLNAV und die Geschäftsleitung der MEB Group schon frühzeitig, mich beim Wiedereinstieg im Beruf voll zu unterstützen. Zu hören, dass es in der Firmengruppe genug zu tun und für mich immer Arbeit gäbe, hatte mich nicht nur zusätzlich motiviert, sondern gab mir auch existentielle Sicherheit. Viele meiner Teamkollegen und Vorgesetzten haben mich über meine lange Zeit in der Reha besucht. Mit ihnen eng verbunden zu bleiben – trotz des weiten Weges, den sie für den persönlichen Kontakt mit mir ausserhalb des Arbeitsumfeldes auf sich genommen haben – hatte mich sehr berührt.
In den Berufsalltag bei ALLNAV zurückkehren konnte ich über eine neu geschaffene, optimal für mich und meine Situation passende Stelle als ‘Leiter Service’. Denn der Kundenkontakt und die Arbeit im, für und mit dem Team sind noch immer absolut ‘mein Ding’. Ich helfe gerne! Umso mehr freue ich mich, dass ich bei meiner Rückkehr zur ALLNAV erneut eine Position mit Team- und Führungsverantwortung übernehmen durfte. Denn in dieser Rolle kann ich mein Wissen und meine langjährigen Berufserfahrungen einsetzen und weitergeben.
Die Flexibilität der Arbeitszeit- und Arbeitsplatzgestaltung bei ALLNAV kommt mir mit meiner Querschnittlähmung sehr entgegen. Knapp die Hälfte meines Teilzeitpensums leiste ich im Homeoffice, die andere bin ich in Othmarsingen. Mit meinem umgebauten Auto bin ich als Rollstuhlfahrer unabhängig mobil, so dass ich auch weiterhin persönlich vor Ort mit meinem Team interagieren und den Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen der Gruppe pflegen kann. Eigentlich unterscheidet sich mein heutiger Berufsalltag gar nicht so sehr von demjenigen eines ‘gewöhnlichen’ Arbeitnehmers. Ich bin sehr glücklich darüber, wieder aktiver Teil der hochmotivierten ALLNAV Crew zu sein!